Dienstag, Januar 3, 2023

Jan. 2023 22:11 Uhr - Bei solchen Freunden braucht Taiwan keine Feinde

Eine Analyse von Rainer Rupp

Die US-Militärstrategie gegen China, die auf dem Einsatz von Flugzeugträger-Angriffsgruppen basiert, ist unter anderem wegen der neuen, zuverlässigen chinesischen Flugzeugträger-Killerraketen vom Typ DF-ZF nicht länger haltbar, zumal die US-Navy kein Gegenmittel gegen diese neue Hyperschallwaffe hat. Lange bevor die Flugzeugträger-gestützten US-Bomber und -Jäger in Reichweite für ihren Einsatz gegen Ziele auf dem chinesischen Festland oder in der Seestraße von Taiwan kämen, wären ihre Trägerschiffe bereits Opfer der chinesischen DF-ZF geworden. Mit der ebenfalls neuen DF-21D-Hyperschallwaffe kann die Reichweite der chinesischen Flugzeugträger Killer sogar noch um mehrere Tausend Kilometer erhöht werden, indem sie von einem chinesischen Langstreckenbomber des Typs H-6N gestartet wird.

Genau in diese Richtung denken derzeit US-Strategen, wie sie Taiwan vor den “Kommunisten in Peking retten” können, indem sie im Falle einer chinesischen Invasion das Herzstück der Industrie Taiwans, nämlich die Halbleiterfabriken, entweder mit Bomben zerstören oder sonst dauerhaft deaktivieren wollen. Die überall in Asien respektierte und viel gelesene Online-Zeitung Asia Times hat unter dem Titel “US mulls scorched earth strategy for Taiwan” (”USA erwägen Strategie der verbrannten Erde für Taiwan”) die diesbezüglichen Aktivitäten in den Kreisen der US-Kriegstreiber und -China-Hasser beschrieben.

Auf dem “Großen Strategiegipfel der Richard Nixon Foundation” am 10. November 2022 betonte der ehemalige Nationale Sicherheitsberater der USA in Botschafter-Rang Robert O’Brien, wie wichtig es ist, dass die USA Taiwans Halbleiterfabriken und dazu gehörige Infrastruktur im Falle einer chinesischen Invasion zerstören, um zu verhindern, dass diese Kapazitäten in die Hände von Festland-China fallen:
Unter den hochrangigen US-Offizieren ist in den letzten Jahren und Monaten der Chor der Warnungen über wachsende militärische Fähigkeiten Chinas immer lauter geworden. Noch Anfang November dieses Jahres hatte der Kommandeur des US Strategic Command, Admiral Charles Richard, erklärt, dass es, wenn es um die Frage der US-Fähigkeit geht, China abzuschrecken, “das Schiff langsam sinkt”. Er fügte hinzu: “Es sinkt, da die Chinesen im Grunde genommen schneller Fähigkeiten ins Feld bringen als wir.” Mit anderen Worten, die konventionelle Abschreckungsfähigkeit der USA nimmt immer schneller ab. “Das Ergebnis sind alternde, schrumpfende, weniger einsatzbereite Truppen, denen es an ausreichenden Kapazitäten mangelt und die nicht schnell genug modernisiert werden”, erklärt Mackenzie Eaglen, Senior Fellow am American Enterprise Institute (AEI), wo sie an Verteidigungsstrategien, Verteidigungsbudgets und Militärfragen arbeitet.

Macht kennt keine Moral,
Macht muß sich verschwören,
Macht muß sich ausdehnen sonst stirbt sie.

et ceterum censeo: Und segne was man uns bescheret hat.
Ich sag nix weil alles Gegenteilige ist wegen Widerstandes gegen betreutes Denken verboten.
Zu dieser, unserer Gesellschaft: “ein totes Pferd kann man nicht reiten”