Montag, März 20, 2023

17. März 2023 19:37 - Seymour Hersh zum eXXpress: „Biden hat einen schrecklichen Fehler gemacht“

Im brisanten Exklusiv-Interview mit eXXpressTV spricht Starjournalist Seymour Hersh über die Hintergründe seiner Nord-Stream-Enthüllungen. Dabei übt er scharfe Kritik an der Außenpolitik der Biden-Administration, am Ukraine-Krieg und an den US-Medien, die Angst hätten, Biden zu kritisieren.

Reporterlegende Seymour Hersh (85) lässt im Interview mit eXXpressTV keinen Zweifel daran: Was er über die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines geschrieben hat, das ist tatsächlich so geschehen. Dessen ist sich der Starjournalist ganz sicher: „Ich weiß, was ich geschrieben habe, ist wahr. Ich weiß, es ist richtig. Ich kenne die Treffen, die ich beschrieben habe, und die Details über das, was in Norwegen passiert ist. Ich beschäftige mich seit 50 Jahren mit Geheimdiensten.“

US-Marinetaucher haben demnach die Sprengsätze an den Nord-Stream-Pipelines angebracht, auf Befehl des US-Präsidenten. Eine Arbeitsgruppe des CIA soll sich den Plan ausgedacht haben.

Dabei macht der Pulitzer-Preisträger deutlich, dass er mehr weiß, als er veröffentlicht hat: „Biden hat die Sprengung autorisiert. Und die Beteiligten wissen, was er getan hat“, versichert er gegenüber dem eXXpress. „Sie wissen, welche Befehle kamen. Ich weiß viel mehr darüber, als ich sagen will. Aber ich muss Leute beschützen, die mit mir sprechen.“

Auch auf die neue Nord-Stream-Version, die von der „New York Times“ und den deutschen Medien im März veröffentlicht wurde, geht Hersh ein: „Die Geschichte über eine Yacht, die zum Tiefseetauchen verwendet wurde: Das ist so dumm, unglaublich. Das ist eine verrückte Geschichte ohne Quellen.“

Hart ins Gericht geht Hersh mit der Medienlandschaft in den USA: „Wenn 90 Prozent der Redakteure gefeuert würden, wären wir viel besser dran, weil sie solche Angst haben, etwas Kritisches über Biden zu schreiben. Sie glauben, dass sie einen Republikaner damit wieder ins Amt des Präsidenten verhelfen.“

Der legendäre Journalist, der selbst für die „New York Times“, die „Washington Post“ und das „New Yorker Magazine“ geschrieben hat, sympathisiert selbst mehr mit den Demokraten als mit den Republikanern, vor allem wenn es um Sozial-, Umwelt- und Einwanderungspolitik geht. Sein Urteil über Bidens Außenpolitik fällt allerdings vernichtend aus: „Ich bin nicht sehr überzeugt vom Präsidenten und seinem außenpolitischen Personal. Ich finde sie sind sehr engstirnig. Alles, was sie getan haben, ist so schlecht über Russland und China zu reden, dass sie beide zusammengeschweisst haben.“ Vor den Kopf gestoßen ist Hersh auch über Bidens Politik gegenüber Europa und über den Ukraine-Krieg.

„Biden signalisierte den Westeuropäern: Wenn sie nicht den ganzen Weg gehen wollen, werden wir sie nicht das Gas öffnen lassen. Wir werden ihnen die Fähigkeit nehmen, ihre Stuben warm zu halten. Das hat er getan. Und der Preis dafür wird in Europa sehr hoch sein“, sagt Hersh. „Europa wird nicht das Gas haben, das es braucht, und Sie werden mehr dafür bezahlen müssen.“

Der Krieg in der Ukraine laufe nicht gut. Hersh rechnet nicht mit einem Sieg Kiews, im Gegenteil. „Russland wird diesen Krieg gewinnen.“ Deshalb stecke Biden nun „in Schwierigkeiten. Etwas läuft falsch und es ist nicht gut. Und das versuche ich mit meiner Berichterstattung aufzudecken.“ Der Präsident „lügt darüber, was er unter Wasser getan hat. Er hat die Sprengung autorisiert.“

https://exxpress.at/seymour-hersh-zum-exxpress-biden-hat-einen-schrecklichen-fehler-gemacht/

et ceterum censeo: Und segne was man uns bescheret hat.
Ich sag nix weil alles Gegenteilige ist wegen Widerstandes gegen betreutes Denken verboten.
Zu dieser, unserer Gesellschaft: “ein totes Pferd kann man nicht reiten”